Spaghetti mit Tomatensoße und Glyphosat

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Ökotest hat gerade die Ergebnisse einer Studie veröffentlicht, in der 20 verschiedene Spaghetti Marken in Deutschland untersucht wurden. Davon 5 biologisch.
Von Geschmack und Bissfestigkeit bis zu Inhaltstoffe gibt es Noten und eine Endbeurteilung. Ihr könnt Einzelheiten bei Ökotest gratis online finden, oder die gesamte Studie nachlesen (kostenpflichtig).

Was mich am meisten interessierte – und schockierte – war das Thema: Glyphosatgehalt.
12 !! von 15 konventionellen Spaghetti Marken enthielten Spuren von Glyphosat. Unter anderem Barilla, und Nudeln von Aldi Süd, Kaufland und Rewe, Edeka und Penny. Einige auch Mineralöle oder Schimmelpilze.

Im Gegensatz dazu waren alle 5 getesteten BioSpaghetti OHNE diese Schadstoffe. Ich suchte noch ein wenig weiter und fand eine weitere Studie aus Italien, publiziert vor 2 Jahren von Salvagente, nach der 7 von 20 italienischen Nudeln Glyphosat enthielten. Besonders solche, die Getreide aus EU und Nicht EU-Ländern enthalten.

Was ist Glyphosat eigentlich?
Glyophosat ist das wohl weltweit am häufigsten eingesetzte Unkrautvernichtungsmittel. Bayer-Monsanto verkauft es u.a. unter dem in Deutschland wahrscheinlich bekanntesten Markennamen: Roundup. (Schaut lieber mal nach, ob Ihr es nicht auch im Gartenschuppen habt…). Es wird zum Beispiel häufig vor der Gertreidesaat eingesetzt, um die Felder von Unkraut zu befreien. Oder auch auf öffentliche Flächen wie Parkanlagen oder Schienen gebracht. Viele Privathaushalte nutzen es, um sich die Unkrautbekämpfung im Garten leichter zu machen.

Wie schädlich ist Glyphosat?
Das ist schwierig zu recherchieren und ich habe nicht wirklich eine eindeutige Antwort gefunden. Laut verschiedenen Studien, u.a. der WHO ist das Mittel wahrscheinlich krebserregend und trägt maßgeblich zum Artensterben bei. Man liest auch, dass es ungeborenem Leben schadet, und dass Menschen, die in unmittelbare Berührung kommen (zum Beispiel beim Ausbringen oder aber wie in manchen Ländern durch Besprühen aus der Luft) besonders gefährdet sind.
Laut anderer Studien wird dem widersprochen. Ich schätze mal, das ist abhängig von den Interessen.

Ist Glyphosat erlaubt?
Glyphosat ist leider EU weit noch bis Ende 2022 zugelassen. Es gibt dann bis Ende 2023 noch ein Übergangsjahr. Dies gilt für die Zulassung des Stoffes selbst. Die Mitgliedstaaten haben die Verantwortung Produkte, die Glyphosat enthalten, zu genehmigen oder zu verbieten. Interessant fand ich, dass die Zulassung statt um 15 statt um 5 Jahre verlängert wird. Ist meines Erachtens ein Zeichen, dass man sich doch nicht so sicher ist. Ihr könnt hier mehr dazu auf der Webseite der EU finden.

Deutschland hat die Vorlage seit September letzten Jahres umgesetzt. Auf der offiziellen Seite der Bundesregierung ist zu finden:
“Um die Lebensbedingungen für Insekten zu verbessern, wird der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln deutlich eingeschränkt. So ist der Einsatz von Glyphosat in der Landwirtschaft nur noch bis Ende 2023 zulässig. Seit dem 8. September 2021 ist die Anwendung von Glyphosat direkt vor der Ernte sowie auf öffentlichen Grünflächen, zum Beispiel auf Kinderspielplätzen und in Privatgärten grundsätzlich verboten.“
Wenn Ihr 5 Minuten habt, lest mal den ganzen Text auf der Webseite, es kommt mir vor als gäbe es mehr Ausnahmen als Verbote.

Fazit?
Obwohl die Studien widersprüchlich sind, und es noch kein generelles Verbot gibt, traue ich dem Ganzen nicht. Obwohl bei Bioprodukten auch nicht alles garantiert gesund ist, habe ich für mich beschlossen, wo immer möglich Bio vorzuziehen. Sowohl bei frischem Obst und Gemüse als auch bei anderen Produkten.

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